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Webadresse im Internet

World Wide Web (WWW) – und „wer hat’s erfunden“?

Wer jetzt aufs kalifornische Silicon Valley tippt, irrt: Zwar stimmt es, dass die Ursprünge des Internets als „Arpanet“ in den USA entwickelt und veröffentlicht wurden (1969 wurde eine elektronische Nachricht erstmals über ein Computer-Netzwerk der Universitäten Stanford, Los Angeles, Santa Barbara und Salt Lake City ausgetauscht) – das eigentliche „Word Wide Web“ aber kam erst gut 20 Jahre später: Und zwar aus der Schweiz – entwickelt vom britischen Physiker Tim Berners-Lee am Kernforschungszentrum Cern in Genf!

Wenngleich die Begriffe „Internet“ und „World Wide Web“ oft synonym verwendet werden, bezeichnen sie doch keineswegs die gleichen Dinge: Denn „das Web“, wie das „WWW“ im allgemeinen Sprachgebrauch auch verkürzt genannt wird, ist innerhalb des Internetworks (kurz: Internet) „nur“ einer von mehreren Diensten – wie z. B. ebenso der „E-Mail“-Dienst. Wohingegen das Internet den weltweiten Verbund selbständiger Computernetzwerke bezeichnet. Bemerkenswert ist, dass man im deutschsprachigen Raum beim Internet oft einfach nur vom „Netz“ spricht: somit „das Netz“ und „das Web“ analog zu „Internet“ und „World Wide Web“ ebenfalls semantisch zu unterscheiden sind. Obwohl im Englischen doch beides mit (Spinnen-)Netz(werk) assoziiert ist!

Das Internet stellt als technische Voraussetzung die notwendige Infrastruktur, über welche die unterschiedlichen Dienste funktionieren. Wobei die Vernetzung im Internet über eine Verbindung typischer Computer bzw. PCs oder Router weit hinausgeht: Im Internet kommunizieren Endgeräte aller Art – so z. B. auch Smartwatches und etwaige Smart Home Gerätschaften, weshalb man in diesen Fällen bezeichnenderweise auch vom Internet der Dinge (IoT = Internet of Things)1 spricht.

Die Kommunikation der Endgeräte via Internet erfolgt über unterschiedliche „Protokolle“: Ein Internet Protocol (IP) definiert hierbei die Regeln für den Datenaustausch bestimmter im Internet verbundener Netzwerke. Sobald es um „Protokolle“ geht, befindet man sich also grundsätzlich auf der Ebene des Internets – was bei der begrifflichen Abgrenzung zwischen Internet und World Wide Web als Orientierung helfen mag. So ist Ihnen bei der Bildschirmarbeit als Beispiel vielleicht auch schon mal das „FTP“ (File Transfer Protocol) begegnet? Als Protokoll für die „Dateiverwaltung“, einem weiteren Dienst im Internet, ist auch dieses entsprechend jenem – und nicht dem „World Wide Web“ – zuzuordnen.2

Auch das Word Wide Web selbst kommuniziert als Dienst, der seine Funktion über das Internet ausführt, mittels (Internet-)Protokoll – hier ist es das HTTP (HyperText Transfer Protocoll) bzw. HTTPS (HyperText Transfer Protocoll Secure). Für die Internet-Kommunikation zwischen dem sogenannten WebClient (Komponente innerhalb eines Webbrowsers, über den jemand – z. B. vom heimischen PC aus – eine Webseite aufruft) und dem jeweiligen Web- bzw. Domain-Server (Rechner, von dem die gewünschte Information abgerufen wird) ist dieses der technische Standard zum Anzeigen der gewünschten Webseite. Typische Internet- bzw. Web-Adressen beginnen daher ausgeschrieben mit „http“ bzw. „https“ – Beispiel: https://www.sparda-hessen.de .

Die Web-Adresse ist Bestandteil des World Wide Web(-Dienstes) – sie fällt insofern also nicht unter den Internet-Begriff an sich. Auch (Web-)Browser, wie z. B. die in Deutschland derzeit am häufigsten genutzten Programme Google Chrome, Microsoft Edge (Nachfolger vom Internet Explorer), Firefox, Safari, Opera etc., über die man via Internet „Web“-Seiten aufruft, sind Anwendungen im World Wide Web.3

Weltweit gehören Web und E-Mail zu den verbreitetsten Diensten im Internet. Angesichts der in nahezu allen Lebensbereichen stattfindenden Nutzung behaupten manche sogar, dass „das Web“ dem Internet überhaupt erst „Leben eingehaucht“ habe. Kaum ein Ort der Welt, wo man heutzutage noch gar nicht mit dem Web in Berührung kam oder die überwiegende Zahl der Menschen noch nicht wenigstens eine E-Mail-Adresse nutzt – was zunehmend bis in höchste Altersgruppen gilt: Marketing-Wortschöpfungen wie „Silver Surfer“ zeugen davon!

Tatsächlich wird zudem auch der „E-Mail-Dienst“ heutzutage häufig über, oft mit zusätzlichen (auch werblichen) Features ausgestattete, „Web“-Anwendungen genutzt – erkennbar z. B. an den jeweiligen E-Mail-Adresskennungen. Wobei anzufügen ist, dass eine Web-unabhängige Nutzung des E-Mail-Dienstes ebenfalls möglich ist: Schließlich wurden E-Mails schon lange vor der Entwicklung des World Wide Web im Internet verschickt! Das zugehörige Protokoll, mit dem diese ihren Weg durchs Netz finden, ist das SMTP (Simple Mail Transfer Protocol).

Die weltweit erste E-Mail versendete der Ingenieur Ray Tomlinson bereits 1971: Auf ihn geht auch die Verwendung des sogenannten „Klammeraffen“ – dem Sonderzeichen „@“ – in E-Mail-Adressen zurück. Der Überlieferung nach wählte er diesen als Trennzeichnen zwischen Benutzernamen und Computeradresse ("tomlinson@bbntenexa ") wohl rein zufällig – wenngleich im übertragenen Sinne bemerkenswert passend, denn „@“ ging einst als Ligatur der Buchstaben a und d fürs lateinische „ad“ (zu) hervor. Am 3. August 1984 kam die erste E-Mail dann schließlich über Professor Michael Rotert, damaliger Fachbereichsleiter für Informatik an der Universität Karlsruhe, auch nach Deutschland.

Das Projekt „World Wide Web“ hatte Tim Berners-Lee Ende der 1980er Jahre4 am Kernforschungszentrum Cern an sich nur entwickelt, um Ordnung zu schaffen. An einer ersten Fassung des Entwurfs arbeitete der Physiker bereits seit dem Jahr 1980: Seine ursprüngliche Absicht war es, Wissenschaftlern die bessere Verwaltung ihrer Forschungsberichte, digitalen Bücher und Laborstudien zu ermöglichen. Den Projektnamen „World Wide Web“ erhielt selbiges im Jahr 1992, bevor es 19934 schließlich auch der Öffentlichkeit und damit einhergehender kommerzieller Nutzung zugänglich gemacht wurde: Der Beginn einer wahrlich weltbewegenden Entwicklung, deren Potenzial und Grenzen sicherlich noch lange nicht ausgeschöpft und absehbar sind!5

1 Mehr dazu im Beitrag Das Internet der Dinge – ein gigantischer Wachstumsmarkt vom 12.09.2023

2 Weitere Internet-Dienste bzw. deren zugehörige Protokolle für die Internet-Kommunikation sind z. B.: Diskussionsforen mit dem NNTP (Network News Transfer Protocol) als Übertragungsprotokoll für Nachrichten in Newsgroups, die Sprachübertragung bei Internettelefonie (IP-Telefonie) mittels VoIP (Voice over Internet Protokoll), Fernsehdienste via IPTV (Internet Protocol TeleVision) oder auch das SSH Protokoll (Secure Shell) zur sicheren Übertragung vom Befehlen über ein unsicheres Netzwerk – und einige mehr.

3 „Marktanteile der meistgenutzten Browserversionen in Deutschland im Juli 2024“ laut Statista *

4 Als offizieller „Geburtstag“ des World Wide Web wurde der 12. März 1989 definiert; dessen Freigabe für die Öffentlichkeit erfolgte am 30. April 1993. 1994 kam dann der erste Web-Browser mit grafischer Benutzeroberfläche (Mosaic) und Maus-Bedienung auf. Als „Geburtstag“ des Internets hingegen gilt der 29. Oktober 1969, wo erstmals eine Verbindung zwischen nicht baugleichen Computern hergestellt wurde. 1973 gelang die Verbindung zwischen Computern dann auch außerhalb der USA. 1983 wurde das Datenübertragungsprotokoll „TCP/IP“ (Transmission Control Protocol/Internet Protocol) eingeführt, welches noch heute die Basis für Kommunikation zwischen Computern im Internet ist.

5 Tipp: Wer mehr zum Verlauf und den jeweiligen Entwicklungsstufen über die Jahre erfahren möchte, findet unter zdf.de * z. B. eine interessante Chronologie.

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