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Angesichts heutiger nahezu perfekter KI-Übersetzungen in Schrift und Wort sicherlich eine berechtigte Frage: Ist die Zeit gekommen, wo Vokabelpauken und radebrechendes Mühen in Konversationskursen dem Potenzial Künstlicher Intelligenz weichen können? Oder liegt „des Pudels Kern“ beim „Fremdsprechen“ doch noch anderswo? Was ist „the gist of the matter“, wie ein sinngemäß korrekter englischer Ausdruck hier (entgegen der wörtlich übersetzten Überschrift) zutreffend lauten müsste? Dieses Goethes Faust entlehnte Wort(bei)spiel zeigt es bereits: Sprache ist mehr als einzig die Summe ihrer „Wörter“!
„Sprache lernen“ geht über Wort-für-Wort-Übersetzung hinaus!
Zwar ist KI inzwischen soweit gediehen, dass sie gängige Redewendungen wie „des Pudels Kern“ und viele weitere Ausdrucksweisen längst auch weitestgehend zuverlässig übersetzen kann* – wobei jedoch nicht von der Hand zu weisen ist, dass umfassend verlässliche Verständigung im Ganzen mehr erfordert. Deutlich wird dies etwa, wenn man die Entwicklung der Berufsbilder Übersetzer:in und Dolmetscher:in vergleicht. Während Ersteren angesichts kontinuierlichen Trainings lernfähiger KI zunehmend die Rolle einer „(nur noch) zur Sicherheit gegenlesenden“ menschlichen Kontrollinstanz zukommt, erfordern bedeutungsrelevante Betonungen, akzentuierte Sprechpausen und Variationen der Lautstärke – ebenso, wie das richtige Verstehen und Interpretieren selbiger – beim (simultanen) Dolmetschen weiterhin zuvorderst menschliche Besetzung. So z. B. bei der Europäischen Union und den Vereinten Nationen – wo es um Kommunikation auf höchstem diplomatischen Niveau geht und ein einziger falscher Zungenschlag im Nu zur Krise führen könnte.
„Sprache lernen“, damit Senden und Empfangen möglichst aufs Gleiche rauskommt!
Auch tun sich künstlich intelligente „Übersetzermaschinen“ immer noch schwerer damit, Ironie, Humor und Sarkasmus „rauszuhören“ und dann gegebenenfalls mit anderen Begriffen sinngemäß statt wörtlich zu übersetzen. Sinnerklärend wirken sich einhergehend Mimik und Gestik aus. Vielleicht kommt auch Ihnen hier gerade der bekannte Klassiker in den Sinn, wo die beifahrende Person im Auto an der Ampel „es ist grün“ sagt? Eine an sich wertfreie tatsachenbezogene Aussage, die aber – je nachdem, wie sie zum Ausdruck gebracht und aufgenommen wird – zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen führen kann: Vom „schön, wir können weiterfahren!“ bis „du Blödmann, siehst du nicht, dass ‚grün‘ ist!“ klafft ein großer Verständnis-Spielraum, an dem sich schon so manche Ehekrise entfacht haben mag. Einfach nur Wörter sind eben nicht alles! Zumal länderspezifisch obendrein noch kulturelle Unterschiede beim Äußern, Verstehen und Interpretieren zum Tragen kommen können.
„Sprache lernen“ bedeutet auch das Eintauchen in eine andere Kultur
So erfährt man beim Erlernen fremder Sprachen meist auch etwas über die kulturellen Gepflogenheiten des betreffenden Landes bzw. der Menschen, um deren Muttersprache es geht: Angefangen schon beim Unterrichtsmaterial – oder haben Sie jemals ein Französischbuch in der Hand gehalten, worin nicht irgendwo der Eiffelturm, ein Baguette oder die aus der französischen Revolution hervorgegangene Trikolore abgebildet waren? Oder ein Lehrwerk des niederländischen Idioms ohne Windmühlen und Käse? Englische Sprach-Guides ohne Big Ben, „a cup of tea“ und etwas über das Königshaus? Individuelle Merkmale, welche die Historie eines Landes sowie bestimmte (oft aus dieser hervorgegangene) Denkweisen, Sitten und Gebräuche der Bevölkerung widerspiegeln – mit denen man beim Aneignen der jeweiligen Landessprache automatisch in Berührung kommt. Ein Kennen- und Verstehenlernen, das für zwischenmenschliche Verständigung – letztlich gar fürs friedliche Miteinander ganzer Völker – so entscheidend sein kann!
„Sprache lernen“ hilft, die Welt auch durch die Augen des Fremdländischen zu sehen
So ist ein Sprachprogramm gut in der Lage, Wort für Wort zu übersetzen – ja, sogar bestimmte Redewendungen und eine zugrundeliegende Syntax zu „erkennen“. Doch die kulturell geprägten Hintergründe bestimmter Einstellungen und darauf basierender Meinungsäußerungen zu erfassen, dahinterstehende Emotionen zu erkennen und (empathisch) angemessen zu reagieren – diese Fähigkeiten bringt das praktische Erlernen einer Sprache mit sich. Tatsächlich gibt es überdies fundierte Hinweise darauf, dass die Muttersprache eines Menschen sogar Einfluss auf dessen Sichtweisen hat:** Psychologisch betrachtet können Sprachkenntnisse also gegenseitiges Verständnis, Empathie und Toleranz fördern, indem man „das Fremde“ im wahrsten Sinne des Wortes besser versteht. Nicht zuletzt ist es natürlich auch ein wichtiger Ausdruck der Wertschätzung und des Interesses am Gegenüber, wenn man sich um dessen Sprache bemüht. Oder erfreut es Sie nicht, in fremden Landen manchmal mit unerwarteten Worten der eigenen Sprache gastfreundlich begrüßt zu werden?
„Sprache lernen“ ist gut fürs Gehirn!
Mehrsprachigkeit als eine Art „Superfood“ fürs Gehirn konnte die Wissenschaft außerdem nachweisen: So zeigte sich, dass das Erlernen neuer Sprachen ein wirklich höchst effektives Training für unseren Denkapparat ist – und zwar über alle Altersgruppen hinweg! Sogar der Entstehung von Demenz soll es vorbeugen! Man fand heraus, dass mehrsprachige Proband:innen in Sachen Konzentration, Sprachbewusstsein, Argumentations- wie auch Erinnerungs- und Problemlösungsvermögen gegenüber einsprachigen Personen repräsentativ die Nase vorn hatten. Na, wenn das kein guter Grund ist, sich einer neuen Sprache zuzuwenden – n’est-ce pas?
„Sprache lernen“ – Fazit
Die Beispiele zeigen, dass es trotz technologischer Entwicklungen nach wie vor von großem Wert ist, Fremdsprachen zu erlernen. Was übrigens auch sehr viel Spaß machen kann – spätestens, wenn sich die ersten Erfolgserlebnisse einstellen, que será, será! Und seien wir mal ehrlich: Eine Übersetzer-App mag hilfreich und bisweilen auch ausreichend sein, wenn‘s irgendwo ums Einkaufen geht, oder man Handwerkern und im Friseursalon kurz den Bedarf vermitteln möchte. Doch man stelle sich den gleichen App-Gebrauch mit Dauerblick aufs Smartphone einfach mal fürs romantische Date mit der Urlaubsbekanntschaft vor? Oder beim geselligen „come together“ unter Austauschstudent:innen, dem Business-Meeting in der Übersee-Geschäftsstelle? Klingt irgendwie nicht so praktisch, oder? Ebenso ist für die Radio-News, zum Verstehen fremdsprachiger Chansons wie auch beim Telefonieren zumindest ein Grundstock multilingualer Kenntnisse sicherlich allemal hilfreich, wenn nicht gar notwendig!
Und – wann starten Sie Ihr nächstes Fitness-Programm im Sprachkurs?
*Mehr zum Thema „Künstliche Intelligenz“ (KI) und Sprachassistenzsysteme finden Sie in weiteren Beiträgen unseres Magazins: "Schau mir in die Augen, Kleines" und zeig mir mein Gefühl! vom 21.02.2023; „Und wer hat’s geschrieben?“ vom 09.03.2023; ChatGPT: Ein Leitfaden zur Nutzung vom 07.03.2024
** Interessantes hierzu findet sich auch z. B. bei „Zeit Online“: Muss ich noch Sprachen lernen? ***
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