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Wertpapiere und was dahinter steckt

Wie investiertes Geld in Aktien, Renten und Fonds arbeitet

Eine der bekanntesten Sparformen ist das Sparbuch, gefolgt von weiteren klassischen Bankeinlagen wie dem Termin-, Fest- oder Tagesgeld. Banken arbeiten mit diesen Geldern, indem sie hieraus z. B. Kredite vergeben. Anders ist das Prinzip hinter Wertpapieren wie Aktien oder verzinslichen Anleihen (Renten): Deren Sinn ist bei Weitem nicht allein der einer reinen Geldanlage – vielmehr sind sie für ihre Herausgeber Mittel der Kapitalbeschaffung, um jeweilige (Geschäfts-)Zwecke zu finanzieren. Mit der Investition in bestimmte Wertpapiere fördern Sie also in gleichem Zuge auch die Aktivitäten ihrer Emittenten!

Relevanz hat diese Kenntnis der Zusammenhänge vor allem, wenn es Ihnen auch beim Sparen und Anlegen wichtig ist, bestimmte Ziele oder Branchen, die der eigenen Weltanschauung zuwiderlaufen, nicht mit zu fördern. Oder aber umgekehrt, wenn Sie mit Ihrem Geld bestimmte Handlungsweisen stärken und gezielt voranbringen möchten: Ein Beispiel der heutigen Zeit, welches die wirksame Kausalität zwischen Wertpapieranlage und dahinterstehender Verwendung unterstreicht, zeigt sich etwa beim Thema Nachhaltigkeit. So ist es Finanzinstituten im Rahmen der Wertpapierberatung heute sogar vorgeschrieben, Kund:innen nach gegebenenfalls vorhandenen Nachhaltigkeitspräferenzen zu befragen und diese beim Angebot zu berücksichtigen! Als „nachhaltig“ bezeichnete Anlagen (Aktien, Fonds etc.) beziehen sich auf Werte (bzw. Emittenten), die nach bestimmten sozialen, ökologischen und/oder ökonomischen Kriterien definierten Nachhaltigkeits-Anforderungen entsprechen: Hiernach entscheidet sich bei ausgewiesenen Nachhaltigkeitsfonds z. B. auch, ob ein Wertpapier gemäß jeweiliger Statuten ins Portfolio passt.

Es geht also beim Sparen und Anlegen in bestimmten Wertpapieren – ganz gleich, ob es sich um Aktien, Rentenpapiere oder Fondsanteile handelt – nicht einfach „nur“ um „Geld gegen Rendite“, sondern grundsätzlich auch einen dahinterstehenden (Wirtschafts-)Zweck: für den die jeweiligen Emittenten (welche Unternehmen, Staaten, Banken oder z. B. auch öffentliche Körperschaften sein können) das Kapital, das ihnen über die Ausgabe von Wertpapieren zufließt, verwenden. Dabei haben die unterschiedlichen Wertpapierarten für Emittenten auch bilanziell ganz unterschiedliche Bedeutung, die sich für die Sparenden bzw. Anlegenden ebenfalls auswirken kann:

So erwerben Sie mit Aktien Anteile am betreffenden Unternehmen, der jeweiligen Aktiengesellschaft (AG), deren Miteigentümer:in Sie damit sind. Insofern zählt das Geld, welches Unternehmen über die Ausgabe (Emission) von Aktien zugeht, für diese zum „Eigenkapital“. Wenn Sie Aktien kaufen, machen Sie sich damit also auch den Unternehmenszweck zu eigen. Für die Kapitalbereitstellung als Aktionär:in erhalten Sie in regelmäßigem Turnus gegebenenfalls eine Beteiligung am Unternehmensgewinn, die sogenannte Dividende. Zudem wirkt sich die Unternehmensentwicklung auch auf den Aktienkurs aus: Je nach Verlauf, der durch unterschiedliche Marktfaktoren mitbestimmt wird, ergeben sich Kursanstiege (und damit mögliche Kursgewinne) oder sinkende Kurse (und damit mögliche Kursverluste).* Allerdings entscheiden Sie grundsätzlich selbst, wie lange Sie Ihre Aktien halten, um dann erst mit einem Verkauf etwaige Gewinne oder Verluste tatsächlich zu realisieren. Deswegen gilt als Faustregel bei Aktien z. B. auch, dass man hier nur Geld investieren sollte, welches man nicht notwendigerweise zu einem fixen Zeitpunkt wieder braucht. Um zeitlich flexibler zu sein und nicht gerade dann verkaufen zu müssen, wenn die Kurse unten sind.

Anders verhält es sich mit festverzinslichen Wertpapieren (sogenannten „Renten“) – wenngleich auch sie an den Börsen gehandelt werden. Ausgegeben werden diese „zinstragenden Wertpapiere“ vom jeweiligen Emittenten als sogenannte Anleihen zu einem vorgegebenen Nennwert für eine bestimmte Laufzeit zu fest vereinbarten Zinskonditionen. Der Zins ist also so gesehen die Vergütung fürs „Verleihen“ des Anlagebetrages. Mit der Investition in Anleihen – andere Bezeichnungen sind neben „Renten(papieren)“ auch „Schuldverschreibungen“ – erwerben Sie also nicht (wie bei Aktien) Eigentumsanteile am Emittenten, sondern leihen ihm Ihr Geld „nur“. Für diesen ist es somit „Fremdkapital“. Die Höhe der Verzinsung einer Anleihe korreliert in der Regel mit dem einhergehenden Ausfallrisiko. Herausgeber (z. B. Unternehmen oder Staaten) mit schlechterer Bonität müssen in der Regel vergleichsweise höhere Zinsen bieten – weshalb bei außergewöhnlich hohem Zinsangebot in jedem Fall Vorsicht geboten ist! Soll die Anleihe vor dem Laufzeitende verkauft werden, so geschieht dies bei entsprechender Nachfrage in der Regel über die Börse. Auch wenn Renten-Kurse gewöhnlich weniger stark schwanken – also weniger „volatil“ sind – als die von Aktien, gibt es hier ebenfalls Veränderungen: Steigt der Zins am Markt über den verbrieften Anleihezins, verliert das Papier an Attraktivität, was für Kursverluste steht. Liegt der verbriefte Zins hingegen höher, ist die Anleihe begehrter und insofern auch mehr wert.

Investmentfonds investieren je nach Ausrichtung sowohl in Aktien als auch Renten oder als Mischform in beides. Auch andere Werte wie etwa Rohstoffe oder Immobilien kommen als Investitionsobjekte eines Fonds in Betracht. Die erzielten Erträge werden dann – je nach Fonds – entweder an die Anteilseigner:innen ausgeschüttet oder im Fonds einbehalten (thesauriert), um weiter investiert zu werden. Mit den einbehaltenen Erträgen steigen die Fondsanteile im Wert. Charakteristisch für Investmentfonds ist, dass in Wert(papier)e einer Vielzahl unterschiedlicher Emittenten investiert wird, die nach bestimmten Kriterien im Fond gebündelt sind. So kann die Auswahl beispielsweise nach bestimmten Branchen, Ländern oder eben eingangs schon beschriebenen Nachhaltigkeitskriterien etc. erfolgen. Das bedeutet, auch über einen Fonds werden die hinter den enthaltenen Werten stehenden Aktivitäten der Emittenten finanziert und unterstützt – zwar erfolgt dies über den Fonds quasi indirekt, dennoch mit dem gleichen beschriebenen Effekt. Wem also daran gelegen ist, in bestimmte Werte oder Unternehmen nicht zu investieren – häufig gewünschte Ausschlüsse sind z. B. mit Waffenhandel, Kinderarbeit, Tierversuchen oder Atomindustrie assoziierte Unternehmenswerte –, der sollte sich auch bei einer Fondsanlage vorher gezielt informieren! Es gibt Fonds, die diese Felder von vornherein in ihrem Portfolio ausschließen.

Entsprechend bestehen auch unter Offenen Immobilienfonds Unterschiede, in welche Objekte jeweils investiert wird: So liegt bei Offenen Immobilienfonds, die auf Wohnhäuser und Wohnanlagen setzen, ein Schwerpunkt z. B. in der Gewinnerzielung aus Mieten bzw. lukrativen Mietzuwächsen für Wohnraum – während gewerblich orientierte Offene Immobilienfonds vor allem aufs wirtschaftliche Entwicklungspotenzial von Objekten wie Hotels -, Logistik- und Bürogebäuden oder Einkaufszentren ausgerichtet sind. Daneben gibt es noch weitere Merkmale – wie z. B. bestimmte Länder oder Kontinente, in denen sich die Objekte befinden – nach denen die Fonds strukturiert sein können. Wobei in allen Fällen immer auch einhergehende Risiken mit zu beachten sind. Zu allem kann und sollte man sich – insbesondere auch hinsichtlich gegebenenfalls vorhandener persönlicher Präferenzen – aus zugehörigen Produktinformationen, Verkaufsprospekten wie auch Jahres- und Halbjahresberichten einhergehend mit qualifizierter Beratung informieren!

Die Veröffentlichung entsprechender Publikation ist für den Wertpapierhandel in Deutschland grundsätzlich Pflicht. In diesen Publikationen finden sich konkrete Angaben beispielsweise zu den namentlich benannten Unternehmen, Immobilien oder sonstigen Emittenten, in die der betreffende Fonds investiert. Ebenso sind die Anteile bestimmter Branchen, Länder, Währungen oder sonstiger Merkmale aufgeschlüsselt. Auch bestimmte Ausschlusskriterien sowie Risikoklassifizierungen und Laufzeitempfehlungen finden sich hier. Es ist also allemal interessant, da reinzuschauen – um dann wirklich bestens informiert die nach individuellen Wertvorstellungen richtigen Entscheidungen zu treffen!

* Mehr zum Verhältnis von Kursen und Zinsen finden Sie darüber hinaus im Beitrag Die Zinswende:(Leit-)Zinsen runter – Aktienkurse hoch? vom 25.06.2024.

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