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Eschwege

Historie und wunderschöne Naturlandschaften – das ist der Werra-Meißner-Kreis

Wandern, Radfahren, Erholen und Geschichte erleben – all dies und viel mehr ist im Werra-Meißner-Kreis möglich. Die Region rund um den Fluss Werra und den Berg Hoher Meißner steht für eine herausragende biologische Artenvielfalt, wunderschöne Fachwerkbauten und moderne Kureinrichtungen. Es liegt nahe des einstigen innerdeutschen Grenzgebiets am heutigen Grünen Band. Und auch die Brüder Grimm haben hier Inspiration für eines ihrer berühmten Märchen gefunden.

16 Gemeinden umfasst der Kreis, der an den niedersächsischen Landkreis Göttingen, die thüringischen Landkreise Eichsfeld, Unstrut-Hainich-Kreis und Wartburgkreis sowie an die hessischen Landkreise Hersfeld-Rotenburg, Schwalm-Eder-Kreis und Kassel grenzt. Kreisstadt ist Eschwege, das mit seiner mehr als 1.000 Fachwerkbauten zählenden Altstadt bezaubert.

Eschwege

Die im Jahr 974 erstmals als „Eskinivvach, Siedlung bei den Eschen am langsam fließenden Wasser“ in einer Urkunde Kaiser Ottos II erwähnte Kreisstadt mit heute rund 20.000 Einwohner:innen liegt direkt am Wasser – an der Werra und am Werratalsee. Entsprechend kommen hier historisch Interessierte ebenso auf ihre Kosten wie Outdoor-Begeisterte, die beispielsweise Paddeln, Surfen, Segeln oder Rudern möchten. Zudem führen sowohl der Werratal-Radweg von den Quellen im Thüringer Wald bis zur Mündung in Hann. Münden (306 km) als auch der Qualitätswanderweg Werra-Burgen-Steig Hessen X5 H von Herleshausen-Holzhausen bis Hann. Münden (117 km) mitten durch die historische Altstadt Eschweges. Dort lässt es sich in zahlreichen Gaststätten, Cafés, Kneipen und Biergärten gemütlich einkehren.

Bad Sooden-Allendorf

Wer kuren möchte, ist hier richtig! Die ganz nah an der thüringischen Grenze gelegene Doppelstadt ist eine Kurstadt mit Tradition. Der Ortsteil Sooden ist bekannt für sein Zusammenspiel moderner und historischer Kuranlagen sowie alter Bauwerke der einstigen Salzarbeiter:innen. Eine salzhaltige Quelle sorgte hier einst für die Entstehung von Betrieben zur Salzgewinnung. Das Salzmuseum, die Werratal-Therme mit Solebecken und das Gradierwerk im Kurpark zeugen noch heute von der Bedeutung des weißen Goldes für die Stadt. Der Allendorfer Teil hingegen besitzt eine vollständig aus Fachwerkhäusern bestehende romantische Altstadt, die ihr Aussehen seit dem 17. Jahrhundert kaum verändert hat. Ein Besuch lohnt!

Grenzmuseum Schifflersgrund

Nur wenige Kilometer von Bad Sooden-Allendorf entfernt, verlief die ehemalige innerdeutsche Grenze, die über 40 Jahre lang Hessen von Thüringen bzw. Westdeutschland von Ostdeutschland trennte. Das Grenzmuseum Schifflersgrund zeigt Teile des ehemaligen Grenzzaunes, einen Beobachtungsturm sowie einst eingesetzte Hubschrauber und Fahrzeuge zur Grenzsicherung. Vor allem erinnert die Ausstellung aber an die zahlreichen Opfer des DDR-Regimes, deren Fluchtversuche über die deutsch-deutsche Grenze scheiterten und meist tödlich endeten. Wechselnde Sonderausstellungen und Veranstaltungen gedenken zusätzlich der Zeit der deutschen Teilung.

Grünes Band

Wo einst der Grenzzaum zwischen Ost- und Westdeutschland verlief, befindet sich heute auf rund 1.400 Kilometern Länge der größte Biotopverbund Deutschlands – das sogenannte Grüne Band. Zur Zeit der deutschen Teilung bildete sich im Grenzstreifen, in dem die Natur sich selbst überlassen war, eine große Artenvielfalt heraus. Der Streifen von Hof in Bayern bis Lübeck in Schleswig-Holstein wurde zum Rückzugsort von über 1.200 seltenen und gefährdeten Pflanzen- und Tierarten. Nach dem Fall der Mauer hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in diesem Gebiet ein großes Naturschutzprojekt initiiert, durch das man wandern kann. Im Werra-Meißner-Kreis verläuft das Grüne Band parallel zum Werra-Burgen-Steig – ein Abstecher in dieses einzigartige Biotop ist für Wander:innen daher kein Umweg, in jedem Fall jedoch ein beeindruckendes Erlebnis. Nicht ohne Grund hat das Land Hessen das Grüne Band im Februar 2023 als Nationales Naturmonument ausgewiesen.

Geo-Naturpark Frau-Holle-Land

Der Werra-Meißner-Kreis gehört touristisch zum Geo-Naturpark Frau-Holle-Land. Die Region zwischen Werratal, Hohem Meißner und dem zum Landkreis Kassel gehörenden Kaufunger Wald beeindruckt durch ihre geologische Vielfalt mit unterschiedlichen Landschaftsformen und einer beeindruckenden Flora und Fauna. Rund 40 Prozent der Gesamtfläche ist Schutzgebiet. Der Hohe Meißner, als höchster Berg der Region, ist die Heimat von Frau Holle und Namensgeber des Naturparks. In einer Bergsenke auf der Ostseite des Hohen Meißners liegt in 620 m Höhe der Frau-Holle-Teich. Die Brüder Grimm haben den Teich einst besucht und das Frau-Holle-Märchen von Goldmarie und Pechmarie hier angesiedelt. Der Teich soll der Eingang zu Frau Holles unterirdischem Reich sein.


Sie möchten gerne weitere hessische Landkreise kennenlernen?

In unserem Auftakt-Artikel finden Sie alle bereits veröffentlichten Landkreis-Beiträge unserer Serie verlinkt.

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