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Kult-Serien der 80er, Teil 1

Kult-Serien der 80er, Teil 1

Die 80er Jahre sind das TV-Jahrzehnt schlechthin. Die 80er brachten uns nicht nur aufregende, aufwendig produzierte Serien aus den USA, sondern sie sind auch das Jahrzehnt, in dem viele moderne Klassiker der deutschen TV-Unterhaltung ihren Anfang nahmen – einer von diesen ist so erfolgreich, dass es ihn noch heute gibt. Wir stellen in diesem ersten TV-Serien-Text sechs amerikanische vor, die das Fernsehen in den 80er Jahren prägten.

Das A-Team

Eine Gruppe von Vietnamkriegsveteranen wird unschuldig eines Verbrechens beschuldigt, versteckt sich im Großraum Los Angeles vor der Militärpolizei und hilft nebenbei kleinen Leuten bei Problemen mit Ganoven. Klingt verrückt? Nun, niemand hat behauptet, dass das A-Team einen Preis für Glaubwürdigkeit abräumt. Ganz besonders nicht, wenn man bedenkt, dass in den regelmäßigen Schießereien und halsbrecherischen Autoverfolgungsjagden nie jemand ernstlich verletzt wird oder gar umkommt. Trotzdem gehören die Abenteuer von Hannibal Smith, B.A. Baracus, Templeton „Face“ Peck und und Howlin‘ Mad Murdock in den 80ern zu den beliebtesten Serien in Deutschland. Von 1983 bis 1987 geht das A-Team in den USA auf Verbrecherjagd, in Deutschland kommt die Serie erst 1987 an. Die einzelnen Folgen sind in sich abgeschlossen und verlaufen immer nach dem gleichen Muster: originelle Verkleidungen bei der Kontaktaufnahme, Verfolgungsjagden, eine Planungsphase, in der behelfsmäßige Waffen gebaut werden und ein großes Finale. Beim A-Team überzeugen am Ende vor allem die Hauptcharaktere und die vielen Running Gags. Ein echter 80er-Klassiker.

Dallas

Der Inbegriff der Seifenopern. Die Geschichten um den texanischen Ewing-Clan lockten in Deutschland seit Sommer 1981 regelmäßig Millionen vor die Bildschirme. Die Intrigen um Geld, Macht und Öl von J.R. Ewing (Larry Hagman), seinem Bruder Bobby (Patrick Duffy) und Cliff Barnes (Ken Kercheval) waren am Tag nach der Ausstrahlung stets Gesprächsstoff. Kein Twist war den Autoren zu wild: Nach dem Serientod von Bobby Ewing im Frühjahr 1986 – weil Schauspieler Patrick Duffy sich anderen Projekten widmen wollte – und der Rückkehr des Schauspielers ein Jahr später wurde eine komplette Staffel der Serie kurzerhand zum Traum von Bobbys Ehefrau Pam erklärt. Der „Tag an dem Bobby Ewing starb“ ist übrigens, zumindest in Deutschland, derselbe, an dem erstmals über das Reaktorunglück in Tschernobyl berichtet wurde.

Knight Rider

Als Fahrer eines intelligenten Autos, das eigentlich keinen Fahrer braucht, wurde David Hasselhoff mit Lockenmähne und Lederjacke Anfang der 80er zum Star. Die Rolle als ehemaliger Polizist Michael Knight war zwar nicht seine erste, aber die erste, mit der er großen Erfolg hatte. Mit seinem „Kollegen“, dem Pontiac Firebird K.I.T.T., ging Hasselhoff alias Knight von 1982 bis 1986 auf Verbrecherjagd. Die Serie war weltweit überaus erfolgreich und bekam mehrere (weniger erfolgreiche) Spin-offs spendiert. Heimlicher Star ist natürlich das Wunderauto K.I.T.T., das nicht nur eine Persönlichkeit, sondern auch zahlreiche Gadgets auf Lager hat, wie etwa einen Scanner oder einen Schleudersitz.

Miami Vice

Die Krimiserie Miami Vice hat das modische Erscheinungsbild der 80er Jahre maßgeblich geprägt. Pastellfarbenes Sakko mit Schulterpolstern über weißem T-Shirt? Lederslipper ohne Socken? Geht alles. So cool wie Ricardo Tubbs (Philip Michael Thomas) und Sonny Crockett (Don Johnson) war im Fernsehen zu dieser Zeit keiner. Von 1984 bis 1989 gingen die beiden Ermittler in Miami auf die Jagd nach Drogenhändlern und Waffenschmugglern. Nicht nur modisch, sondern auch musikalisch und filmisch – harte Schnitte, schnelle Bildfolgen und Zeitlupen – hatte Miami Vice großen Einfluss auf die Popkultur. In Deutschland wurde die Serie ab 1986 in der ARD ausgestrahlt, insgesamt wurden 111 Folgen produziert.

Alf

Der sympathische Außerirdische vom Planeten Melmac (Alf steht für Außerirdische Lebensform) lief ab Januar 1988 im deutschen Fernsehen und startete zwei Jahre früher in den USA. Alf, der eigentlich Gordon Shumway heißt, strandet mit seinem Raumschiff bei Familie Tanner und wohnt fortan in deren Garage. Die Komik der Serie ergibt sich durch die Gegenüberstellung des chaotischen und anarchischen Alf und dem ruhigen Familienvater Willie Tanner. Die Serie war so erfolgreich, dass gleich zwei Trickserien als Ableger produziert wurden. Die Hauptfigur wurde von Michu Meszaros gespielt, wenn sie in Bewegung zu sehen war. Ansonsten übernahmen drei Puppenspieler Alf. Wegen der aufwendigen Bühnenkonstruktion konnte nicht, wie üblich bei Sitcoms, vor Publikum aufgezeichnet werden, sodass Lacher aus der Konserve eingespielt wurden.

Magnum

Hawaii-Hemden, Schnauzer und Ferrari: Tom Selleck verkörperte von 1980 bis 1988 in 162 Episoden den coolen Privatdetektiv Thomas Magnum. Magnum arbeitet als Sicherheitschef auf dem hawaiianischen Anwesen eines Schriftstellers und löst in seiner Freizeit Kriminalfälle. In den meisten Fällen bildete dabei eine Episode eine abgeschlossene Handlung, sodass die Folgen auch nicht-chronologisch geschaut werden konnten. In Deutschland wurde die Serie von 1984 bis 1991 in der ARD ausgestrahlt. Die im Original enthaltenen Anspielungen auf den Vietnamkrieg wurden damals einfach herausgeschnitten oder durch die Synchronisation kaschiert, da man sie als unpassend empfand. Magnum hat in der Serie übrigens eine Vorliebe für Altbier – keine Erfindung der deutschen Synchronisation, sondern tatsächlich so in der Serie verankert. Selleck kostete die Rolle als cooler Privatdetektiv die Rolle eines anderen coolen Helden der 80er: Weil er durch die Serie gebunden war konnte er nicht Indiana Jones spielen – es gibt jedoch noch Probeaufnahmen mit Selleck.

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