Geheimtipps der Redaktion - Neuerscheinungen zur Frankfurter Buchmesse

1. Sally Rooney – „Intermezzo“

Schön melancholisch: Wie gehen zwei unterschiedlichste Brüder mit Trauer um? In „Intermezzo“ erzählt die Millennial-Starautorin Sally Rooney eine berührende Geschichte über Beziehungen und die Frage, wie sich Menschen emotional zueinander positionieren. Rooney bleibt ihrer Erzählweise treu, indem sie die innere Zerrissenheit und Intimität ihrer Figuren präzise darstellt. Es geht um den Balanceakt zwischen Nähe und Distanz, Vertrautheit und Fremdheit, der in modernen zwischenmenschlichen Beziehungen allgegenwärtig ist.

2. Stephan Schäfer – „25 letzte Sommer“

Kluge und warmherzige Geschichte über das Leben: In diesem Roman erzählt Stephan Schäfer die melancholisch-nostalgische Geschichte eines Mannes, der auf sein Leben zurückblickt und sich fragt, ob die vergangenen Sommer nicht auch seine letzten gewesen sein könnten. Zwischen Rückschau und Momentaufnahme bewegt sich die Erzählung und wirft Fragen über verpasste Gelegenheiten, Erinnerungen und den Lauf der Zeit auf.

3. Olga Grjasnowa – „Juli, August, September“

Moderne Familiengeschichte: Grjasnowas Roman spielt im Sommer, als drei Monate – Juli, August und September – das Leben ihrer Protagonistinnen nachhaltig verändern. Die Geschichte handelt von persönlichen Umbrüchen, sich verschiebenden Beziehungen und der Suche nach Stabilität in einer sich verändernden Welt. Es ist eine Reflexion über Identität, Heimat und die Frage, wie man mit Verlust und Veränderung umgeht.

4. Tonio Schachinger – „Echtzeitalter“

Eine Jugend zwischen Elite-Internat und Gaming: Echtzeitalter handelt von einem Protagonisten, der in der digitalen Welt aufwächst und sich in der Vermischung von Realität und virtuellen Welten verliert. Der Roman beleuchtet, wie digitale Medien unsere Wahrnehmung von Zeit und Realität verändern, und wie die jüngeren Generationen ihre Identität und ihr Selbstwertgefühl in einer zunehmend vernetzten Welt formen. Schachingers Werk zeichnet sich durch einen modernen, kritischen Blick auf die Auswirkungen der Digitalisierung aus.

5. Roberto Saviano – „Falcone“

Über den Mut und die Zerbrechlichkeit eines Mannes, der die Welt veränderte: In diesem biografischen Werk erzählt der italienische Journalist und Schriftsteller Roberto Saviano die Geschichte von Giovanni Falcone, dem legendären Anti-Mafia-Richter, der 1992 bei einem Attentat ermordet wurde. Saviano zeichnet den Kampf Falcones gegen die sizilianische Cosa Nostra nach und schildert die juristischen, persönlichen und politischen Herausforderungen, denen Falcone während seines Lebens gegenüberstand. Das Buch ist eine Hommage an einen mutigen Mann und gleichzeitig eine erschütternde Analyse der italienischen Mafia.

6. Korbinian Frenzl & Julia Reuschenbach – „Defekte Debatten“

Richtig streiten: Um eine Spaltung in unserem Deutschland zu vermeiden, sollten wir wieder miteinander argumentieren. In diesem Sachbuch setzen sich Radiomoderator Frenzl und Politikwissenschaftlerin Reuschenbach mit den Herausforderungen der politischen Diskurskultur auseinander. Sie analysieren, wie defekte Debatten entstehen, wie politische Argumentationen in den Medien und der Öffentlichkeit verkürzt werden und welche Rolle populistische Rhetorik und Polarisierung dabei spielen. Das Buch liefert sowohl theoretische als auch praxisnahe Perspektiven, wie Debattenkultur verbessert werden kann.