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Telefonzellen und Lexika

Wie's früher wa' mit Lexika … – eine kleine Zeitreise zum Erinnern, Schmunzeln und Staunen

„Wie groß ist eigentlich Frankfurt?“ – „Weiß nich‘, schlag ma‘ im Lexikon nach! Aber musst du nicht los? Die andern wissen in der Stadt ja gar nicht, was mit dir ist, während sie am Treffpunkt auf dich warten!“ – „Ok, ich mach mich auf den Weg. Hast du vielleicht noch etwas Kleingeld, falls ich mich von unterwegs nochmal melden muss … und für die Parkuhr?“ – „Na klar. Aber vergiss den Stadtplan nicht, sonst suchst du die Straße vergebens!“

Wer kann sich noch erinnern? So oder so ähnlich liefen Gespräche einst ab. Lang ist’s her – beinahe mag einem der Inhalt vorkommen, wie aus einer anderen Welt. Sicher, in manchen Regalen schlummert so etwas wie etwa ein Lexikon noch vor sich hin. Auch bei Ihnen? Aber Hand aufs Herz: Wann haben Sie das letzte Mal da reingeschaut? In jenen Hort des Wissens seiner jeweiligen Auflage, zum Nachschlagen? Heute blättert darin kaum mehr jemand. Man googelt! Und zwar so selbstverständlich, dass der Begriff „goog(e)len“ – abgeleitet von der größten digitalen Suchmaschine der Welt* – sogar im Duden Aufnahme fand: www.duden.de.

Ja, es ist erstaunlich, was sich besonders in den vergangenen gut drei Jahrzehnten so alles getan hat: Wie viele Gewohnheiten sich einhergehend mit dem Erwachsen der sogenannten „Millennials" und „Digital Natives“ verändert oder neu formiert haben.** Wie wir mit dem Internet und Social Media in dessen Schlepptau verwachsen sind, die Schnittstellen zwischen Lebendigem und Digitalem immer mehr verwischen …

So kennt heute selbst manch Erwachsener zum Beispiel Dinge wie eine Parkuhr längst nicht mehr. Geschweige denn, dass sich noch jeder unter einem „Münzfernsprecher“ – wie das in Telefonzellen befindliche Gerät hochamtlich heißt – genauer etwas vorstellen kann. Oh, pardon! „Telefonzellen“ sind ja auch nicht mehr im Einsatz. Für alle, die mit einer solchen noch nie in „Kontakt“ gingen: Gemeint sind die gelb-gläsernen 2,25 Meter hohen „Boxen“ zum Betreten, die auf etwa einem Quadratmeter Grundfläche selten vereinzelt noch in der Gegend rumstehen. In ihnen hängt ein kastenartiger Telefonautomat – eben besagter „Münzfernsprecher“. Darunter zum Aufklappen fest verortet wahre „Enzyklopädien“ seitenweise alphabetisch gelisteter Bürger:innen, die (schon) einen eigenen Telefonanschluss besaßen, mitsamt ihrer Anschrift – deren Eintrag in diese Verzeichnisse bis in die 1980er Jahre hinein sogar verpflichtend war! Nicht nur Datenschützer:innen bricht beim Gedanken daran selbst rückblickend noch der Schweiß aus!

Jene öffentlichen Fernsprecher jedenfalls – heute Reliquien vergangener 143 Jahre, die bis 2025 in Deutschland schlussendlich komplett aus dem Straßenbild verbannt sein sollen – erfüllten damals in der Tat noch eine wichtige Funktion: Denn die Mode, jederzeit das eigene Telefon – nein, falsch, heute „Smartphone“ – ständig dabei zu haben, kam erst in den 1990er Jahren auf. Zuvor gab es „mobiles Telefonieren“ zwar grundsätzlich auch z. B. schon vom Auto aus – doch war dies anfangs (nicht zuletzt aus Kostengründen) fast ausschließlich dem geschäftigen Unternehmertum vorbehalten. Bis die ersten mobilen Endgeräte massentauglich auf dem Markt erschienen, dauerte es länger. Den sukzessiven Anfang machten zunächst relativ schwere, klotzig an die 25 Zentimeter lange Gerätschaften mit Antennenzipfel. Manche bezeichnen sie heute auch als „Digisaurier“ – und bestimmt waren sie tatsächlich zum Telefonieren. Will sagen: „nur“ zum Telefonieren! Und dies ganz am Anfang aus Sicht vieler Beobachter noch vor allem für reine Angeber. Tatsächlich soll es auch Dienste gegeben haben, von denen man sich anrufen lassen konnte, um „wichtig“ zu erscheinen. Das war wohl auch in Englisch bestellbar – um „noch wichtiger“ zu sein! Heute lässt sich mit dergleichen natürlich kein großer Staat mehr machen. Aber damals …. So hat auch die Evolutionsgeschichte mobiler Telefonie – vom einfachen „Handy“ über den sogenannten „Blackberry“ zum heutigen Smartphone mit vielen tollen Funktionalitäten bis hin zur komfortablen BankingApp – einen beachtlichen Verlauf genommen.

Doch nochmal zurück zum öffentlichen Fernsprecher – den „Telefonautomaten“: Suchte man hier Anschluss, war dies manchmal vielleicht umsonst doch mitnichten kostenlos: Wenigstens zwei Groschen musste man erst einwerfen, um nach Bedienung der Wählscheibe – später folgten dann auch richtige Tasten – mit Knistern und Rauschen gewählter Stimmen zu lauschen. Voller Freude, wenn am Leitungsende dann der gewünschte Nachname erklang. Wobei man sich jene Leitung damals tatsächlich auch noch recht drahtig vorzustellen hatte – denn bis zu W-LAN und Glasfaser dauert(e) es noch „Lichtjahre“. Groschen waren übrigens das frühere DM-Pendant zum heutigen Zehn-Cent-Euro-Stück: Allerdings waren diese noch ganze zehn Pfennige wert – was im faktischen Wertevergleich heute vielleicht ein wenig Nostalgie aufkommen lässt.

Hier geht die (Zeit-)Reise auf der Straße weiter: War man damals im Unbekannten unterwegs, bedurfte es bis in die 1990er Jahre zur Zielerreichung oft auch eines „guten Plans“ – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Gemeint ist das plakatgroße, mit einer Straßenkarte bedruckte Blatt Papier – ein klassisches Faltmodell, das einem klandestinen „Bastel-Code“ folgend schnell auseinander, aber sein Lebtag nimmermehr in geschmeidig korrekter Knickweise zurückzufalten war und ist. Eine handwerklich-strategische Meisterleistung, dieses wieder aufs taschenfreundliche Format zu bringen, die im Auto (wie man immer nur hoffen konnte) dem Beifahrer zukam. Der meistens eine Beifahrerin war, welche die Karte oft – jedweder Nordung zum Trotze – dann auf dem Schoße in Fahrtrichtung gedreht interpretierte, um dem Gatten so den rechten Weg zu weisen. Gegenüber heutiger Satellitennavigation vielleicht nicht immer ganz so reibungslos effizient – aber allemal mit unterhaltsameren Wortwechseln. Ältere Semester wissen jetzt sicherlich, was gemeint ist ... Früher war eben einfach mehr Lametta, wie schon Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow es trefflich auszudrücken wusste.

Und so könnten der denkwürdigen Erinnerungen noch endlos viele folgen und zur schmunzelnden Rekapitulation vorm inneren Auge einladen – aus Zeiten, in denen Fremdsprachen noch mit dem Wörterbuch erobert wurden, man die Titel begehrter Lieder noch nicht mit Shazam erlauschte und Bücher auch noch nicht so „kindleleicht“ im eBook mitzunehmen waren. Vieles macht uns den Alltag heute richtig smart – ist schlichtweg selbst zum „Alltag“ geworden. Auch beim Banking zeigt sich dieser Fortschritt – z. B. wenn die Mobile-Banking-App etwa diverse Überweisungsinfos ganz bequem gleich selbst einliest, schneller als Lesebrille und Tippfinger überhaupt nur aktiviert sein können.

Bisweilen mag‘s manchen heute sogar verwundern: Doch ja, es gab ein Leben vor Google & Co – und zwar auch erfolgreich. Beliebte TV-Formate wie „Das war dann mal weg“ zeugen heutzutage hier davon, wie viel Spaß es machen kann, sich dazu auf Spurensuche zu begeben und gemeinsam mit den Jüngeren in frühere Welten einzutauchen. Wie sieht das bei Ihnen aus? Was sind Ihre lustig-liebsten Erinnerungen? Welche haben für Sie den größten Unterhaltungswert?

*Google: Gründung 1997

** Gen Y (geboren etwa zwischen 1981 und 1996, welche man auch als „die Millennials“ bezeichnet) und Gen Z (geboren etwa zwischen 1996 und 2009, welche als die sogenannten „Digital Natives“ bezeichnet werden, wobei der Begriff „Digital Natives“ auch für Angehörige der Gen Y mit verwendet wird) sind Generationen, die mit dem Internet sowie der sich im Weiteren formierten Social Media Entwicklung von früher Jugend an vertraut bzw. damit komplett aufgewachsen sind: Etwa in den 1990ern nahm das Internet auch in Deutschland seine heutige Form an und das World Wide Web entstand. Social Media kam etwa seit Ende der 1990er Jahre in den Anfangsjahren dieses Jahrtausends - einhergehend mit den ersten als Smartphones betriebenen Mobiltelefonen - in Fahrt. Einige der bekanntesten Social Media Plattformen bzw. Dienste mit ihrem Gründungs- bzw. Erscheinungsjahr sind aktuell: LinkedIn (2002); Xing, vormals openBC (2003); Facebook (2004); YouTube (2005); X, ehemals Twitter (2006); WhatsApp (2009); Pinterest (2010); Instagram (2010); Snapchat (2011); TikTok (2016)

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