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­­­­­­­­Offenbach: Geschäftiges Multi-Kulti mit langer Tradition

Um die fünftgrößte Stadt Hessens mit ihren 21 Stadtteilen besser verstehen und kennen zu lernen, bietet sich die Annäherung übers Historische an. Was um das Jahr 977 als Bauern- und Fischerdorf begann, mauserte sich Jahrhunderte später zum wichtigen Produktionsstandort für Chemie- und Industriebetriebe: Offenbachs Lederwaren genossen Weltruf, wovon das Ledermuseum zeugt. Doch setzte sich der Wandel fort: Heute ist die Stadt vor allem ein Zentrum für Dienstleistungen und Domizil vieler Kreativagenturen, besonders für Design – naheliegend, da auch eine renommierte Kunsthochschule ihren Sitz hier hat.

Ein repräsentatives Sinnbild für Offenbachs Geschichte verkörpert die Heyne Fabrik im Nordend: Der zwischen 1896 und 1914 als Werksgelände einer Fassondreherei zur Produktion von Metallschrauben u. dgl. entstandene Gebäudekomplex ist heute ein echtes Vorzeigeobjekt typischer Industriekultur. In den loftig modernisierten Räumlichkeiten des Areals haben neben IT-Firmen vor allem „Kreative“ aus Werbung, Architektur, Design und Mode ihre Büros und Ausstellungsräume.

Maßgeblich für Offenbachs einstige, historisch gewachsene Bedeutung als Industrie- bzw. Produktionsstandort war nach dem Dreißigjährigen Krieg der Zuzug der Hugenotten – welcher der Stadt starken wirtschaftlichen Aufschwung bescherte: Denn unter den protestantischen Glaubensflüchtlingen aus Frankreich waren hochqualifizierte Gewerbetreibende und Handwerker – z. B. Woll- und Seidenweber, Strumpfwirker, Hut- und Perückenmacher, Goldarbeiter, Gerber, Gießer und Färber. Es herrschte also lukrativer Fachkräfteandrang, wie ihn sich manch heutiger Politiker nur erträumen kann. Zum Erfolg dieser frühen Migrationsgeschichte gehört gewiss auch, dass die Flüchtlinge sich den Gepflogenheiten der neuen Heimat anpassten und die Sprache schnell erlernten. Ihr Asyl verdankten sie dem damaligen Landesherrn Graf Johann Philipp von Isenburg-Offenbach.

Den Namen seines Grafengeschlechts trägt auch das Isenburger Schloss, in welchem der Fürst mit seiner Familie residierte. Heute gehört dieses zum Campus der international angesehenen Hochschule für Gestaltung (HfG), die hier Bereiche untergebracht hat. Ein aus kunsthistorischer Sicht sehr passendes Ambiente – gilt das Renaissance-Schloss, welches einzig aus dem Nordflügel von ursprünglich vier geplanten Trakten besteht, doch hinsichtlich der unterschiedlichen Nord- und Südfassadengestaltung als bemerkenswert. In einer nicht minder eindrucksvollen Umgebung befindet sich das Klingspor Museum im Südflügel des Büsing-Palais – einem neobarocken Herrenhaus, das heute auch für Trauungen und Veranstaltungen genutzt wird. Hier zeigt sich, dass Offenbach gleichsam in puncto zeitgenössischer Buch- und Schriftkunst als historischer Standort einiges vorzuweisen hat. Und Offenbach war es auch, wo Alois Senefelder seine Erfindung der Lithographie im Jahr 1799 mit dem Komponisten und Musikverleger Johann Anton André gemeinsam erstmals vermarktete: Das Flachdruckverfahren ermöglichte die industrielle Erstellung farbiger Massenmedien.

Gleich mehrere Highlights finden sich im Stadtteil Bieber: Angefangen beim traditionsreichen Fußballclub Offenbacher Kickers (OFC), dessen Heimspielstätte der „Bieberer Berg“ ist. Wobei der Name des Stadions hin und wieder wechselte: Zehn Jahre lang trug die Spielstätte als „Sparda-Bank-Hessen-Stadion“ den Namen unseres Hauses – bevor sie nach einer kurzen Corona-Stillstandepisode als „Kommt-Gesund-Wieder-Stadion“ ihre ursprüngliche Identität „Stadion am Bieberer Berg“ wiedererlangte. Wo Kicken so viel Tradition hat, darf natürlich auch ein Kickers-Fan-Museum nicht fehlen: Etwa sieben Gehminuten vom Stadion entfernt gibt es hier bei freiem Eintritt allerlei Preziosen rund um den OFC zu bewundern. Unmittelbarer nordwestlich vom Stadion verspricht der Fun Forest Offenbach ebenfalls Spaß – und Nervenkitzel: Auf einer Fläche von drei Hektar bietet der Hochseil-Kletterpark 16 Parcours-Strecken unterschiedlicher Level für Groß wie Klein ab einem Alter von drei Jahren. Weiter stadteinwärts entlang der Bieberer Straße liegt unter dem Haus Nummer 269 ein etwa zwölf Meter tiefer Gewölbekeller, dessen feucht-kühles Klima hier jedoch kein Manko darstellt, sondern – im Gegenteil – für die außergewöhnliche Nutzung sogar hocherwünscht ist: Denn hier gedeihen die Fungi der Edelpilzzucht Kroll geradezu prächtig. Verkauft werden diese z. B. auf den Wochenmärkten in Wiesbaden und Mainz wie auch samstags auf dem Offenbacher Wilhelmsplatz.

Schon seit 1903 ist dieser Standort bunten Markttreibens. Umgeben von Altbauten aus der Gründerzeit, in denen sich eine lebendige Gastronomie etabliert hat, entfaltet der Bereich sein ganz besonderes Flair: Spürbar ist dies etwa, wenn man den Marktbesuch z. B. mit einem genussvollen Frühstück verbindet – vor allem draußen ist das bei schönem Wetter eine Wonne. Übrigens gibt es in Offenbach das „Wetter und Klima aus einer Hand“: Damit wirbt der Deutsche Wetterdienst *, der seinen zentralen Sitz im Offenbacher Westend hat. In dem Zusammenhang ist der im Stadtteil Buchhügel befindliche, etwa 20.000 Quadratmeter große Wetterpark * interessant, der sich mit diversen Einflussfaktoren und Phänomenen des Wetters beschäftigt. Es handelt sich bei diesem um ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Wetterdienstes mit der Stadt Offenbach und dem Regionalpark Rhein-Main.

Jetzt erstmal ein leckerer Ebbelwoi-Cocktail? Wenn es Sie danach gelüstet, sollten Sie – etwa bei einer schönen Tour auf dem Main-Radweg entlang der Offenbacher Stadtteile Kaiserlei, Hafen, Zentrum, Mathildenviertel, Bürgel und Rumpenheim – beim Mathildenviertel Ausschau nach dem Bembelboot * halten: Denn hier gibt es abenteuerliche Cocktail-Variationen mit dem kultigen Stöffsche – ein Klassiker ist der Äpplerito. Na dann mal „Schobbe in de Kopp“, wie der Hess:in so schön sagt – unter Ausschluss jeglicher Haftung! Folgt man dem Radweg in Richtung Seligenstadt weiter, umrundet man Offenbachs nördlichste Stadtteile Bürgel und Rumpenheim, die sich ein Stück des Mainbogens als Halbinsel teilen. In Rumpenheim sind die dort befindliche Fähre nach Maintal zu erwähnen, wie auch das Rumpenheimer Schloss: Hier traf sich einst fürstliche Prominenz – Kaiser, Prinzen, Könige und Zar. Der Park nach dem Vorbild Englischer Landschaftsgärten kann im Gegensatz zum heute privat bewohnten Schloss durchwandelt werden.

Fährt man den Radweg entgegengesetzt gen Frankfurt, passiert man Offenbachs neueren Stadtteil Hafen. Das aus einem ehemaligen Industriehafenareal hervorgegangene Gebiet erstreckt sich großenteils über die langgezogene Hafeninsel *: Bis ins kommende Jahr 2024 werden die Maßnahmen zur Fertigstellung des künftigen Wohn-, Arbeits-, Einkaufs-, Bildungs- und Entspannungsviertels noch andauern. Etwa 1.000 Menschen sollen hier dann leben sowie um die 10.000 Personen arbeiten und studieren.

Obwohl es in der weltoffenen Stadt am Main sicherlich noch mehr Sehenswertes zu entdecken gibt, schließt dieser Beitrag nun mit dem Digital Retro Park: Erinnern Sie sich noch ans Wählscheibentelefon – oder haben die Zeit miterlebt, als man sich mit Spielkonsolen auf dem TV-Röhrenbildschirm heftigste Telespiel-Matche lieferte? Um solch digitaler Nostalgie zu frönen, ist dieses Museum der richtige Ort.



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