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Überblendung Fulda bei Rotenburg und Riesenrad vom Lullusfest

Lullus & mehr im Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Einst Teil der deutsch-deutschen Grenzregion liegt der zum Regierungsbezirk Kassel gehörige nordhessische Landkreis Hersfeld-Rothenburg heute in Deutschlands Mitte. 1972 im Wesentlichen aus den Altkreisen Rotenburg und Hersfeld hervorgegangen, erstreckt sich dieser über das mittlere Fuldatal – umringt von den Landkreisen Fulda, Vogelsberg, Schwalm-Eder und Werra-Meißner in Hessen sowie dem thüringischen Wartburgkreis. Die Mittelgebirge Rhön, Werra-Fulda Bergland und Knüllgebirge säumen das Gebiet: Höchste Erhebung des Kreises ist der Eisenberg im „Knüll“ mit über 635 Metern. Kreisstadt ist Bad Hersfeld – welche bereits für einen Großteil der Attraktionen des Landkreises steht.

Das Prädikat „Bad“ bekam die Kur- und Festspielstadt allerdings erst im Jahr 1949, obwohl die zur Legitimation beitragende Heilquelle bereits 1904 erbohrt wurde. 1963 erklärte man die Stadt zum Hessischen Staatsbad. Wie es sich für ein Kurbad gehört, befinden sich vor Ort ein ansehnlicher Kurpark sowie zahlreiche Kliniken für allerlei Zipperlein und schwere Erkrankungen. Doch auch Menschen, die sich bester Gesundheit erfreuen, zieht es hierhin – populär sind z. B. die alljährlichen Bad Hersfelder Festspiele. Dieses Jahr finden Sie zwischen dem 30. Juni und 27. August 2023 statt: Dann gibt es vom „Club der toten Dichter“ über „König Lear“ bis hin zu „Jesus Christ Superstar“ und dem „kleinen Gespenst“ etc. wieder bekannte Stücke vor mittelalterlicher Kulisse zu sehen, dargeboten auf dem Areal der Stiftsruine. Heute als weltweit größte romanische Kirchenruine geltend, war diese vor knapp einem Jahrtausend schon begehrtes Reiseziel: Viel wurde dahin gepilgert, um zu den inzwischen verschollenen Reliquien Heiliger zu beten – z. B. jenen des 786 in Hersfeld verstorbenen Lullus, einst Erzbischof von Mainz. Ihm ist das zu den ältesten Volksfesten in Deutschland zählende große Lullusfest gewidmet. Jährlich findet es immer in der Woche seines auf den 16. Oktober datierten Todestages statt. Eingeläutet wird das Fest von der im Katharinenturm der Stiftsruine befindlichen Lullusglocke, deren Inschrift sie mit dem Jahr 1038 als am ältesten datierbare gegossene Glocke Deutschlands ausweist

Wer sich von der Innenstadt ausgehend gerne die Füße auch ein wenig im Grünen vertreten möchte, kann über den 5,3 Kilometer langen Katharinen(rund)weg * z. B. ein Stück weit den Tageberg erklimmen: In den Kleingartenanlagen, die man unterwegs passiert, befindet sich mit der Kohlrabi-Bar ein echter Insider-Tipp – etwa, für die kleine Kaffeepause mit wahrlich köstlichem Kuchen. Vorher am besten die jeweiligen Öffnungszeiten erfragen!

Ein berühmter Bewohner der Stadt war ab 1876 über 30 Jahre lang der Gymnasiallehrer Konrad Duden, dessen Name für das deutsche Rechtschreibwörterbuch schlechthin steht. Im ehemaligen Wohnhaus nahe der „Alten Klosterschule“ (heute Konrad-Duden-Schule), wo er als Direktor wirkte, ist ihm ein Museum gewidmet. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Bad Hersfelder Hauptfriedhof im Familiengrab. Um Sprache dreht sich’s naheliegend auch im „Wortreich“, wo eine Ausstellung mit zahlreichen Mitmachexponaten besucht werden kann. Und wo wir schon mal bei der Grundbildung sind, darf ein weiterer Konrad hier keinesfalls fehlen, der Bad Hersfeld im Jahr 1957 zum Sitz der Zuse KG machte: Konrad Zuse baute die erste mechanische Rechenmaschine und gilt vielen seither als Vater des Computers. Angesichts des Leistungsvermögens heutiger „Rechenmaschinen“ und des Hypes um Künstliche Intelligenz wie ChatGPT mag sein damaliger Ausspruch „die Gefahr, dass der Computer so wird wie der Mensch, ist nicht so groß wie die Gefahr, dass der Mensch so wird wie der Computer“ aktuell umso nachdenklicher stimmen.

Weiter geht’s im Landkreis entlang des Fulda-Radweges R1 * gen Rotenburg an der Fulda, der anderen Stadt, die für den Namen Pate stand: Nach knapp 32 Kilometern hat man sie erreicht und kann dort die romantische Fachwerk-Altstadt bewundern. Auch das ursprünglich im Jahr 1470 erbaute Schloss mit Schlosspark und Marstall, der noch sein früheres Erscheinungsbild hat, gehören zum Ort. Die ehemalige Residenz der hessischen Landgrafen dient heute allerdings als Finanzschule. Insgesamt misst der an der Fulda verlaufende hessische Radfernweg laut offizieller Website 255 Kilometer. Sein Teilstück durch den Landkreis Hersfeld-Rotenburg beginnt vom Vogelsbergkreis kommend in der Marktgemeinde Niederaula, welche die Herzen von Radel-, Wander- und Kanutour-Begeisterten höher schlagen lässt. Es folgt dann hinter Bad Hersfeld die Großgemeinde Ludwigsau, wo die Fliegergedenkstätte „In der Nonnenrod“ wie auch Schloss Ludwigseck historisch bedeutsam sind. Das Schloss ist eine ehemalige Burg, die als Privatbesitz jedoch nicht zu besichtigen ist. Tipp: Wer sich zu Burgen und Schlössern hingezogen fühlt, dem bietet sich im Landkreis stattdessen z. B. die mittelalterliche Ruine „Burg Herzberg“ bei Breitenbach am Herzberg als größte Höhenburg Hessens an. Oder die Tannenburg bei Nentershausen, eine sogenannte Spornburg mit steil abfallenden Geländeseiten und mittelalterlicher Erlebnisgastronomie. Weiter folgt am Fluss entlang die Eisenbahnerstadt Bebra, die Ende des 19. Jahrhunderts einer der wichtigsten Eisenbahnknotenpunkte Deutschlands war. Anschließend wechselt der Radweg, nachdem auch Rotenburg an der Fulda passiert ist, bei Alheim in den Schwalm-Eder-Kreis. Seinen Namen verdankt der Ort dem hiesigen Alheimer: Als Teil des Stölzinger Gebirges ist dieser mit knapp 549 Metern zweithöchster Berg des Landkreises. Zudem erstreckt sich die Gemeinde auch ins Knüllgebirge (Knüll).

Ein anderer großer Fluss, der den Landkreis in einer kurzen Stippvisite durch die Marktgemeinde Philippsthal und die Stadt Heringen quert, ist die Werra. In Verbindung mit deutsch-deutscher Geschichte historisch interessant ist hier die mittelalterliche “Brücke der Einheit“, die Philippsthal mit dem thüringischen Vacha verbindet. Wegen ihrer Grenzlage war sie bis 1989 allerdings gesperrt. Mehr zur innerdeutschen Geschichte ist bei Wildeck-Obersuhl auf einem Gang über den etwa 800 Meter langen Grenzlehrpfad * zu erfahren. Wer schließlich den Kopf – vielleicht auch die Nase – dann ob der Informationsfülle voll hat, findet reichlich Gelegenheit, in einem der zahlreichen Naturschutzgebiete * des Landkreises einfach auch mal die Seele baumeln zu lassen.

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