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Kaum eine Kulturlandschaft ist für Hessen so prägend und so wichtig wie die Streuobstwiese. Dabei existieren großflächige Streuobstbestände in ganz Europa. In Deutschland gilt sie unter bestimmten Voraussetzungen als schützenswert. Für viele Hessen ist sie einfach ein schönes Stück Heimat.
Die Sparda-Bank Hessen fördert deshalb im Zuge ihrer Nachhaltigkeitsaktion den Erhalt hessischer Streuobstwiesen. Für jeden neuen Spar- bzw. Geldanlage-Vertrag, der bestimmten Voraussetzungen entspricht, gehen fünf Euro an die NABU-Stiftung, die das Geld dann zweckgebunden für den Erhalt der hessischen Streuobstwiesen verwendet. In den kommenden Wochen werden wir uns an dieser Stelle deshalb noch häufiger dieser einzigartigen Kulturlandschaft widmen. Wir stellen besonders schöne Streuobstwiesen vor, zeigen, was man aus dem Obst alles machen kann, und vieles mehr. Aber was ist das überhaupt, eine Streuobstwiese?
Laut dem Naturschutzbund NABU gibt es mehrere wichtige Kriterien, die den Streuobstbau kennzeichnen: umweltverträgliche Bewirtschaftungsmethoden, also etwa der Verzicht auf Pestizide und Dünger, und hochstämmige Bäume, die verstreut in der Landschaft stehen. Außerdem werden auch die Flächen unterhalb der Bäume genutzt, bei der Streuobstwiese als Weide oder Mähweide. Das nennt man Doppelnutzung. In Hessen sind Wiesen üblich, in anderen Bundesländern gibt es aber zuweilen auch Streuobstäcker.
Der Verwaltungsgerichtshof in Kassel hat vor einigen Jahren festgelegt, welche Voraussetzungen ein „geschützter Streuobstbestand“ in Hessen erfüllen muss: So muss der Obstbaumbestand sich über eine Fläche von mindestens 1.000 Quadratmetern erstrecken und zu mindestens 50 Prozent aus hochstämmigen Bäumen bestehen, deren Stämme mindestens 1,60 Meter hoch sind. Auch die Doppelnutzung ist Pflicht. Zudem sollen die Obstbäume überwiegend regionaltypische lokale Sorten aufweisen, um einen vielfältigen Genpool zu erhalten.
Die Streuobstwiese ist die häufigste Form des Streuobstbaus in Europa. Von den bundesweit rund 300.000 Hektar an Streuobstbeständen sind laut Schätzungen des NABUs 95 Prozent Streuobstwiesen. Ganz besonders wichtig ist jedoch, dass die Streuobstwiesen für die mitteleuropäische Biodiversität eine sehr große Rolle spielen. Nicht weniger als 5.000 Tier- und Pflanzenarten sowie über 3.000 Obstsorten sind dort laut NABU heimisch. „Streuobstbestände besitzen also höchste Bedeutung für die Biodiversität in West- und Mitteleuropa. Ökologisch vergleichbar sind sie mit hochstämmigen Oliven-, Kork- und Steineichenbeständen Südeuropas (Agroforstwirtschaft)“, heißt es auf der Homepage des Naturschutzbundes.
Damit gehören sie zu den artenreichsten Biotopen Europas. Den größten Teil der dort lebenden Tierarten machen Insekten wie Bienen, Hummeln, Wespen, Schmetterlinge oder Käfer aus. Weil auf Streuobstwiesen oft auch viele sehr alte Bäume stehen, bietet das herabfallende Totholz darüber hinaus vielen Vogelarten und Säugetieren Schutz.
In Hessen werden auf Streuobstwiesen häufig verschiedene Apfelsorten, aber auch Kirschen oder Zwetschgen angebaut. Oftmals kommen dort sogar noch ganz alte und fast vergessene Sorten vor. Vor allem in den 1950er bis -70er Jahren hatte die Streuobstwiese in Deutschland jedoch einen schweren Stand, viele Flächen wurden seinerzeit gerodet. Die Landwirtschaft wandelte sich und niederstämmige Monokulturen brachten höhere Erträge. Seit den 1980er Jahren bemühen sich Landwirte, Naturschützer und Keltereien um den Schutz der Bestände. Naturschützer warnen immer wieder, dass durch den Schwund von Streuobstwiesen nicht nur viele Tiere und Insekten ihren Lebensraum verlieren, sondern auch zahlreiche alte Obstsorten verloren gehen. Obst- und Gartenbauvereine bieten heute beispielsweise Termine mit Pomologen an, die alte Obstsorten bestimmen.
Die Streuobstwiese ist heute zum Glück – auch dank dieser andauernden Bemühungen – noch immer Teil der hessischen Kulturlandschaft. Sie steht für Landschaftspflege, Naturschutz – aber auch für Erholung und Tourismus – und ist ein Erwerbszweig. Denn viele vor allem kleinere Keltereien haben sich der Nutzung von Streuobst verschrieben. Bestes Beispiel ist der „Äppelwoi“.
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