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Der Sommer ist da – die beste Zeit also, um dem hessischen Kulturgut schlechthin einen Artikel zu widmen: dem Apfelwein. Ob im eigenen Garten, in der Straußwirtschaft oder in der Apfelweinkneipe, ob drinnen oder draußen, ob pur, sauer oder süß – Apfelwein passt eigentlich immer.
Der Apfelwein hatte viele Jahre einen eher angestaubten Ruf. Ein Getränk älterer Herren, in großen Plastikfässern im heimischen Keller gekeltert. Diese Zeiten sind vorbei. Apfelwein – auch einfach Äppler, Stöffche oder Ebbelwoi – ist heute nicht nur das „Nationalgetränk“ der Hessen, sondern endlich auch wieder hip.
Die Sparda-Bank Hessen hat im Zuge ihrer Nachhaltigkeitskampagne im Frühjahr den Erhalt hessischer Streuobstwiesen gefördert – höchste Zeit also, sich einmal mit einem der wichtigsten Produkte, die dort ihren Ursprung haben, zu befassen.
Wo kommt er her?
Schon die Römer und die Griechen wussten, dass man aus Obstsäften alkoholische Getränke herstellen kann. Im Fokus stand allerdings eher die Weintraube. Apfelwein wird erstmals 800 n. Chr. urkundlich erwähnt, fand seinen Weg nach Hessen vermutlich aber erst im 16. Jahrhundert. Da hatte er als Cider in England längst seinen Siegeszug angetreten. Rund um Frankfurt wurde in dieser Zeit viel Wein angebaut, doch Missernten und Klimaveränderungen setzten den Reben so sehr zu, dass sie fast vollständig verschwanden. Apfelbäume hingegen waren robust und reichlich vorhanden. Der Apfelwein trat seinen Siegeszug an. Große Bekanntheit außerhalb Hessens erlangte der Apfelwein dann ab Ende der 50er Jahre – durch die Fernsehsendung „Zum blauen Bock“.
Die für Hessen früher charakteristische Streuobstwiese trug ihren Teil zur Verbreitung des Apfelweins bei. Standen doch die Apfelbäume früher überwiegend auf solchen Wiesen, die nicht weniger als 5.000 Tier- und Pflanzenarten sowie über 3.000 Obstsorten beheimaten. Heute kommt der Großteil der Äpfel, die zu Apfelwein verarbeitet werden, nicht mehr von Streuobstwiesen – aber es gibt viele kleine Keltereien und Obst- und Gartenbauvereine, die die Apfelweinherstellung mit Streuobst mit viel Enthusiasmus kultivieren und erhalten.
Wie wird er gemacht?
Apfelwein wird aus Most hergestellt und unterscheidet sich erheblich vom englischen Cider und vom französischen Cidre. Letztgenannte sind nämlich Schaumweine, sie behalten also die bei der Gärung entstehende Kohlensäure und bekommen sogar oft noch welche hinzugesetzt. Apfelwein hingegen sprudelt nicht.
Um Apfelwein herstellen zu können werden die Äpfel zunächst gemaischt, also gewaschen und grob zermahlen. Die Maische wird dann gepresst, es entsteht Most. Das ist sehr süßer naturtrüber Apfelsaft. Der Most wird in Tanks gegeben, wo er über mehrere Wochen gärt. Der Most enthält sowohl Fruchtzucker als auch Hefe, bei der Gärung wird der Zucker von der Hefe in Alkohol umgewandelt. Das dauert ungefähr vier Wochen, schon nach zwei Wochen kann man das Stöffche jedoch als Rauscher trinken. Nach der Gärung wird der Apfelwein ausgebaut und entweder trüb oder gefiltert auf Flaschen gezogen.
Wenn dem Apfelwein Saft des Speierlingbaums zugesetzt wird, wird er Speierling genannt. Die Zugabe geringer Mengen macht den Apfelwein haltbarer und klarer.
Wie trinkt man ihn?
In Hessen wird der Äppler klassisch im Bembel an den Tisch gebracht und aus dem Gerippten getrunken. Der Bembel, ein grauer Steinkrug mit blauer Verzierung, sorgt dafür, dass der Apfelwein schön kühl bleibt. Das Gerippte ist ein mit Rautenmuster verziertes Glas. Das Rautenmuster geht angeblich auf frühere Tischsitten zurück: Das Muster sollte Halt geben, weil früher überwiegend mit den Händen gegessen wurde und diese dann fettig waren. Bewiesen ist diese Legende aber nicht.
Der Kenner trinkt seinen Apfelwein natürlich pur. Als Durstlöscher eignet sich besonders der „sauer Gespritzte“, also Apfelwein mit Mineralwasser. Das Mischungsverhältnis ist Geschmackssache, von Halb und Halb bis hin zu Äppler mit einem Schuss Mineralwasser ist alles erlaubt. Man kann den Apfelwein aber auch „süß gespritzt“ trinken: mit Limonade statt Wasser oder sogar mit Cola. Über Äppler mit Cola gibt es sogar ein Lied. Darin heißt es, Ebbelwoi-Cola sei wie Urlaub in Offenbach. Interpretieren muss das jeder selbst.
Relativ neu sind Cocktails und Longdrinks, die Apfelwein enthalten. Zum Beispiel der Hessen Caipi, erdacht von einem Wetterauer Apfelwein-Startup. Der Hessen Caipi wird mit Apfelwein und Apfelschnaps sowie viel Crushed-Eis, Minzblättern, braunem Zucker und Limetten gemixt.
Vor allem kleinere Erzeuger wie Obsthöfe haben neben einem Hausschoppen auch sortenreine Apfelweine im Angebot, die ganz unterschiedliche Geschmacksnuancen betonen. Die Landesgruppe Hessen des Pomologen-Vereins macht etwa seit einigen Jahren auf alte und seltene Sorten, die teilweise nur sehr regional begrenzt angebaut wurden und werden, aufmerksam. „Ausbacher Roter“, der „Hartapfel“, „Mensfelder Glanzrenette“ oder der „Odenwälder“ sind Beispiele. Eine Verkostung solcher sortenreiner Apfelweine kann es durchaus mit einer Weinprobe aufnehmen.
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