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Rente - wie viel ist eigentlich genug

Rente & Altersvorsorge:
Wie viel ist eigentlich „genug“?

„… denn eins ist sicher: Die Rente“ – dieses 1986 plakatierte Versprechen wird dem im vergangenen April verstorbenen früheren Arbeits- und Sozialminister Norbert Blüm wohl auf ewig anhaften. Die Aussage an sich mag nach wie vor Bestand haben – über die Höhe der Rente sagt sie allerdings nichts. Fakt ist, dass die gesetzliche Altersrente niedriger bemessen ist, als der zugrundeliegende Nettoverdienst. Diese Rentenlücke wird in den kommenden Jahren noch wachsen. Private Vorsorge ist also wichtig. Und je eher man damit beginnt, umso besser: Denn mit steigendem Alter verkürzt sich zunehmend die Zeitspanne, in der absehbare Lücken bis zum Rentenalter möglicherweise noch moderat “wegzusparen“ sind. Doch wie viel sollte man in welchem Alter idealerweise schon auf der hohen Kante haben, damit‘s beim Lebensstandard später keine Abstriche gibt?

Haben Sie sich schon einmal ausgerechnet, wie viel Sie im Alter zum Leben benötigen? Was brauchen Sie, um auch im Ruhestand noch so zu leben, wie Sie sich das wünschen?

Vielleicht führen Sie ja ein Haushaltsbuch oder haben sich mal angeschaut und auf den Monat runtergebrochen, wie viel Sie jährlich für Konsum, Lebensunterhalt, Versicherungen, Wohnen und sonstige Verbrauchs- bzw. Serviceleistungen ausgeben? Natürlich lässt sich nicht vorhersagen, welchen Verlauf die Inflation in den kommenden Jahren nehmen wird und welche Kaufkraft heute vorhandenes Geld dann zum Renteneintritt noch besitzt, sprich: wie viel die einzelnen Posten bis dahin genau kosten. Das lässt sich nur ungefähr überschlagen. Doch unabhängig davon: Welche Ihrer heutigen Ausgaben werden Sie auch im Alter noch begleiten? Folgende Überlegungen sind hierbei hilfreich:

-> Wie stelle ich mir meine spätere Wohnsituation vor?

  • Möchte ich in einem Haus oder einer Wohnung leben? Als Eigentümer oder zur Miete?
  • Mit welchen Nebenkosten ist zu rechnen? Hier ist zu bedenken, dass – selbst wenn man bis dahin im schuldenfreien Eigenheim leben sollte – die Kosten für Strom, Heizung, Wasser, Telefon, Internet, Grundsteuer etc. weiter laufen. Darüber hinaus können auf Immobilienbesitzer weitere Kosten wie zum Beispiel ein neues Dach, die Fassadendämmung oder eine vorschriftsmäßige Erneuerung der Heizanlage zukommen.

-> Welches Leben möchte ich im Ruhestand führen?

  • Immer mehr Menschen sind auch in hohem Alter noch körperlich und geistig fit. Sind Sie in diesem Fall jemand, der die Freiheit beispielsweise viel zum Reisen nutzen möchte?
  • Pflegen Sie kostspielige Hobbys, denen Sie auch als Rentnerin bzw. Rentner weiterhin nachgehen möchten?
  • Wie sieht es mit Tierhaltung aus? Selbst für einen kleinen bis mittelgroßen Hund können mit Futter, Versicherung, Tierarzt und Steuern schon Beträge zusammenkommen, die man auf jeden Fall in der Bedarfskalkulation berücksichtigen sollte.

-> Wie mobil möchte ich später sein?

  • Legen Sie Wert auf ein eigenes Auto? Dann sind Ausgaben für Versicherung, Kraftstoff, Steuer, Reparaturen und Inspektion entsprechend einzuplanen.
  • Alternativ haben aber auch der Öffentliche Nahverkehr, das Taxi und die Bahn ihren Preis.

-> Welche Versicherungen brauche ich auch als Rentnerin bzw. Rentner noch?

  • Während Sie sich die Beiträge für eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder den Berufsrechtsschutz in dieser Lebensphase sicherlich sparen können, werden Sie auf Haftpflicht, Hausrat, Privat- und Verkehrsrechtsschutz etc. voraussichtlich nicht verzichten können oder wollen.
  • Darüber hinaus ist auch das Thema „Krankenversicherung“ mit dem Bezug von Rente nicht erledigt. Zu den geltenden Bestimmungen und möglichen Abzügen erkundigen Sie sich am besten frühzeitig bei der Deutschen Rentenversicherung und Ihrer Krankenversicherung.

Tipp: Rechnen Sie am besten mit spitzem Bleistift durch, wofür Sie heute Geld ausgeben und auf welche dieser Posten Sie im Alter verzichten könnten oder möchten. Der teure Büroanzug oder das Businesskostüm sind hier womöglich ganz schnell aussortiert – doch andere Ausgaben, etwa für medizinische Hilfsmittel wie einen Treppenlift oder Ähnliches, können neu hinzukommen. Je genauer Sie sich einen Überblick zum aktuellen und künftigen Finanzbedarf verschaffen, umso klarer erkennen Sie beim Abgleich mit Ihrer zu erwartenden Rente die Lücke – und hieraus abzuleitenden Handlungsbedarf.

Der Status: Mindestens einmal jährlich zum Finanz- und Vermögens-Check!

Hilfreich bei der Feststellung des Ist-Zustands ist auch eine Analyse des persönlichen Finanz- und Vermögensstatus unter fachkundiger Begleitung. Die Sparda-Bank Hessen bietet einen qualifizierten Finanz- und Vermögens-Check kostenlos und unverbindlich an.

Die gute Nachricht: Es gibt in nahezu allen Altersstufen Möglichkeiten, die Aussichten für später durch geeignete Spar- und Investitionsformen zu optimieren – angefangen mit dem Vermögensaufbau schon in jungen Jahren (Stichwort: Vermögenswirksame Leistungen) über staatlich geförderte Riester- bzw. Wohnriester-Modelle bis hin zu attraktiven Fonds- und Versicherungslösungen.

Anmerkung, da vielen nicht bekannt: Besonders attraktiv kann in diesem Zusammenhang – zum Beispiel für sogenannte „Besserverdiener“, die in fortgeschrittenem Alter noch etwas für ihre Rente tun möchten – auch die oft weniger geläufige „Rürup-Rente“ sein. Diese Basisrente fußt auf einer fondsbasierten oder klassischen Rentenversicherung und punktet mit besonderen Steuervorteilen: Die Beiträge sind während der Ansparphase als Sonderausgaben im Rahmen des Höchstbetrags für Basisaufwendungen abzugsfähig. Für das Jahr 2021 können die Beitragszahlungen zu 92 % steuerlich berücksichtigt werden. Bis 2025 erhöht sich der Satz sogar auf 100 %.* Im Gegensatz zur Riester-Rente ist die Rürup-Basisrente vielen weniger vertraut, da sie landläufig eher Selbstständigen und Freiberuflern zugeordnet wird. Tatsächlich steht diese Möglichkeit aber auch abhängig Beschäftigten offen.

Tipp: Gemeinsam mit namhaften Kooperationspartnern kann die Sparda-Bank Hessen auf eine breite Palette unterschiedlicher Vorsorgeformen zurückgreifen und diese im Rahmen eines individuellen Beratungsgesprächs bzw. Finanz- und Vermögens-Checks maßgeschneidert auf die jeweiligen Bedürfnisse anbieten. Sollte sich hierbei ein Bedarf abzeichnen, der über das Portfolio der Sparda-Bank Hessen hinausgeht, stellen die Beraterinnen und Berater gerne auch den Kontakt zur Deutschen Privatfinanz (DPF) her. Als Allfinanzdienstleister kann die Tochtergesellschaft der Sparda-Bank Hessen das Angebot zusätzlich durch bestmögliche Lösungen aus einer Auswahl weiterer Anbieter ergänzen.

Fazit:

Das Wichtigste beim Thema Altersvorsorge ist und bleibt allerdings, keine kostbare Zeit zu verschenken und fachkundige Beratungsangebote wirklich zu nutzen – damit im Alter dann auch wirklich „genug“ für Notwendiges wie persönliche Wünsche vorhanden ist. Der richtige Zeitpunkt hierfür ist daher immer JETZT!


* Wichtig – nachträgliche Aktualisierung vom 06.12.2022: Im November 2021 hat sich die Bundesregierung darauf verständigt, diesen Schritt vorzuziehen, sodass der Satz nun vorzeitig ab dem Jahr 2023 auf 100 Prozent angehoben wird. Weitere Informationen zur Rürup-Basisrente finden Sie in unserem Beitrag Sparen fürs Alter: Basisrente auch für mich? „Hundertprozentiger Steuervorteil“ kommt schon 2023! vom 06.12.2022.


Kontakt und Beratung:

Gerne stehen Ihnen die Beraterinnen und Berater der Sparda-Bank Hessen hier für ein unverbindliches Beratungsgespräch bzw. einen ausführlichen Finanzcheck zur Verfügung. Ihren Termin vereinbaren Interessierte am besten einfach telefonisch ( 069 7537-0 ) oder online unter: sparda-hessen.de/termin

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