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Jury zeichnet beste Beiträge zum Thema „Pandemiebewältigung in Hessen“ aus und ehrt Hans Sarkowicz für sein bisheriges Lebenswerk
Nach 2019 erstmals wieder in Präsenz zeichnete die Sparda-Bank Hessen in Kooperation mit dem DJV Hessen am Abend des 16. November die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger des Hessischen Journalistenpreises aus. Vor rund 100 Gästen aus Medien und Gesellschaft wurden in den Räumen des Stadions am Bieberer Berg nicht nur die Preise für 2021 vergeben, sondern auch die Ehrung von Hans-Dieter Hillmoth als Ehrenpreisträger 2020 nachgeholt.
„Erfreulicherweise können wir die Gewinnerinnen und Gewinner in diesem Jahr wieder persönlich ehren. Das Stadion bietet uns hervorragende Bedingungen für ein festliches Event unter Einhaltung aller geltenden Abstands- und Hygieneregeln“, erläuterte Markus Müller, Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank Hessen. In seinen Begrüßungsworten stellte er zudem die Bedeutung der Medien während der Pandemie heraus: „In einer Zeit, in der ein Virus uns als Mensch und Gesellschaft vor sehr große Herausforderungen gestellt hat und weiter stellt, sorgen Sie mit Ihrer Berichterstattung stets für Orientierung.“
Der Hessische Journalistenpreis wird bereits zum 16. Mal verliehen. Zum diesjährigen Wettbewerbsthema „Pandemiebewältigung in Hessen“ wurden journalistische Beiträge aller Genres und Sparten gesucht, die in herausragender Weise darstellen, welchen Herausforderungen sich Menschen, Organisationen und Unternehmen in Hessen im Zuge der Pandemie stellen mussten und welche Lösungen sie erarbeitet haben, um die Krise für die Gesellschaft aber auch für den eigenen Fortbestand zu bewältigen.
Den ersten Platz und damit ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro sicherte sich Anna-Sophia Lang, Redakteurin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Mit ihrem Beitrag „Justiz an der Corona-Front“, erschienen am 21. Juni 2020, habe sie „in ebenso deutlicher wie überzeugender Weise auf die Lage von Richterinnen und Richtern, Wachtmeisterinnen und Wachmeistern sowie Anwältinnen und Anwälten in der Pandemie hingewiesen“, urteilte die Jury. Mit einer „imponierenden Balance von Empathie und Recherche“ sei es ihr gelungen, „über die mühevollen und aufreibenden Aspekte eines demokratischen Justizwesens aufzuklären“.
Rang zwei geht an Peter Hanack und sein Redaktionsteam der Frankfurter Rundschau. Die Autorinnen und Autoren werden für ihre neunteilige Serie „Corona. Was kommt, was bleibt?“ geehrt, die vom 26. Juni bis 31. August 2021 erschienen ist. Darin formulierten sie insgesamt neun Doppelseiten mit dem Ziel „ein Bild davon zu gewinnen, wie sich die Wirklichkeit und unser aller Leben durch Corona verändern“. Dieses Bild sei „sowohl mit formalen Mitteln als auch inhaltlich in hervorragender Weise“ gestaltet worden, erklärt die Jury. Der zweite Platz ist mit 2.000 Euro dotiert.
Den dritten Platz und damit verbunden ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro vergibt die Jury an zwei Journalistinnen des Hessischen Rundfunks: Petra Boberg und Christine Rütten erhalten die Auszeichnung für ihre sechsteilige Dokuserie „Am Limit?! Jetzt reden WIR!“, veröffentlicht im Zeitraum Februar bis Juli 2021 in der ARD Mediathek, den hr-Radiowellen, im hr-Fernsehen sowie auf verschiedenen öffentlich-rechtlichen Social-Media-Kanälen. Besonders überzeugt habe die Jury das Material, das von Schülerinnen und Schülern aus ganz Hessen mit Smartphones selbst gefilmt worden war, ebenso die gelungene Kombination aus digitalen und analogen Ausspielwegen. „Auf diese Weise konnten die Jugendlichen aus der passiven Rolle, den angeordneten Coronamaßregeln nur zu folgen, heraustreten, um frei und authentisch ihre Lage zu schildern“, begründet die Jury ihre Entscheidung für Platz drei.
Mit dem Ehrenpreis für sein bisheriges Lebenswerk wurde Hans Sarkowicz geehrt. Der ehemalige Programmleiter von hr2-kultur habe „nachhaltig dazu beigetragen, dass der Hörfunk auch 100 Jahre nach seiner Erfindung eines der am meisten genutzten und geschätzten Medien ist“, so die Meinung der Jury. Der gebürtige Hesse gehörte dem Hessischen Rundfunk von 1979 bis 2021 an. Nach dem Volontariat im Hörfunk wurde er bald einer der prägenden Mitarbeitenden des Kulturprogramms. Zuletzt war er als Programmleiter von hr2-kultur Garant für die hohe Qualität und die bewährte Kontinuität dieser ebenso angesehenen wie beliebten öffentlich-rechtlichen Sparte. Neben seiner beispiellosen Produktivität in allen Formen der Berichterstattung gab Hans Sarkowicz der Radiokunst zahlreiche Impulse. Viele Hörspiele und profunde Dokumentationen wurden mit den wichtigsten Medienpreisen ausgezeichnet. Bei der Popularisierung des Hörbuchs in der Bundesrepublik spielte er eine führende Rolle. Und auch als inspirierender Erfinder von Projekten wie dem Literaturland Hessen, der Hörbuchbestenliste und der Stiftung Zuhören trat er hervor. Die Auszeichnungist mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro verbunden.
Nachträglich für 2020 wurde Hans-Dieter Hillmoth für sein bisheriges Lebenswerk geehrt. Als ehemaliger Geschäftsführer der Radio/Tele FFH machte er FFH von 1991 an zum Marktführer in Hessen und zum zweitgrößten privaten Radiosender Deutschlands. Die Sender HITRADIO FFH, planet radio und harmony.fm sind seine Erfindungen. „Mit Hans-Dieter Hillmoth ehren wir eine herausragende Persönlichkeit der hessischen Medienlandschaft“, sagte der Juryvorsitzende Prof. Dr. Heiner Boehncke. Nach einem Volontariat bei den Westfälischen Nachrichten in Münster wurde Hans-Dieter Hillmoth dort Redakteur und blieb es bis 1983. Mit dem Fernsehen machte er sich beim Hessischen Rundfunk drei Jahre lang als Redakteur vertraut. Fehlte nur noch das Radio. 1986 bis 1989 war er „Leiter Hörfunk“ beim Münchener Zeitungsverlag, verantwortlich für den Privatsender Charivari. So umfassend gerüstet baute Hans-Dieter Hillmoth seit April 1989 Radio/Tele FFH auf. Von 1991 bis zu seinem Ausstieg am 30. Juni 2019 war er alleinvertretungsberechtigter Geschäftsführer der Radio/TeleFFH. Auch er erhält 3.000 Euro Preisgeld.
Stifterin des Preises
Die Sparda-Bank Hessen eG ist eine regional verwurzelte Genossenschaftsbank mit langer Tradition und Geschichte in Hessen. Deswegen steht das Geldinstitut mit insgesamt 36 Filialen in Hessen nicht nur für Finanzkompetenz, sondern auch für Hessenkompetenz. Seit Jahren fördert es über seinen Gewinn-Sparverein gemeinnützige Projekte aus den Bereichen Bildung, Soziales, Sport, Umwelt und Kultur– im Jahr 2020 mit rund 1,6 Millionen Euro.
Kompetent besetzte und erfahrene Jury
Die sechsköpfige Jury besteht aus Knud Zilian (Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbandes, Landesverband Hessen), Hilmar Börsing (Chefredakteur des Wiesbadener Kuriers a.D.), Werner D‘Inka (Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung a.D.), Bascha Mika (Chefredakteurin der Frankfurter Rundschau a.D.) und Peter Hoffmann (Direktor Unternehmenskommunikation der Sparda-Bank Hessen). Jury-Vorsitzender ist Prof. Dr. Heiner Boehncke, Literaturwissenschaftler und Autor.
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